11. Jenaer Freiwilligentag: Rekord an guten Taten

Über 470 helfende Hände machen Jena wieder ein Stück schöner

Zum 11. Mal fand am Sonnabend in Jena ein Freiwilligentag statt. Bei wechselhaften aber größtenteils trockenem Wetter krempelten sich über 470 freiwillige Helferinnen und Helfer zwischen 3 und 76-Jahren die Ärmel hoch und haben sich an diesem Tag Zeit genommen, um sich in 41 gemeinnützigen Projekten tatkräftig zu engagieren. Die erste Bilanz des 11. Freiwilligentags ist überwältigend: Mehr Jenaer Bürger als je zuvor haben am Samstag für den guten Zweck tatkräftig in ihrer Stadt angepackt.

Etwa 41 Mitmach-Projekte in Vereinen, Kitas und Senioreneinrichtungen warteten auf helfende Hände und wurden nicht enttäuscht, denn über 470 Menschen nahmen Pinsel, Harke, Schaufel oder Sense zur Hand. Sie veränderten ihre Stadt Jena ein Stück zum Positiven und hatten gleichzeitig auch selbst Freude dabei. „Am Freiwilligentag hat man das Gefühl, mit vielen Gleichgesinnten an einem Strang zu ziehen, lernt neue Menschen kennen und sieht ein Ergebnis nach einem ereignisreichen Tag. Das ist für alle immer wieder ein Erlebnis, deshalb sind viele Jenenser schon seit vielen Jahren beim Freiwilligentag dabei.“, sagt Organisatorin Heidi Scheller von der Freiwilligenagentur Jena. „Es war ein rundum gelungener Tag mit tollen Ergebnissen und fröhlichen Gesichtern bei Freiwilligen und Organisatoren.“, zog sie eine erste Bilanz. Bemerkenswert war wie im letzten Jahr schon die internationale Beteiligung der Freiwilligen: Nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den USA, Tschetschenien, Syrien, China, Russland und Frankreich kamen die Helfer.

Farbenfroh startete bereits der Freiwilligentag in der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung Jena. Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter eröffnete als Schirmherr gemeinsam mit Herrn Mühlenberg von Jenapharm, dem Hauptsponsor des Tages, und Barbara Fröbe-Höntzsch vom Vorstand der Bürgerstiftung Jena den Freiwilligentag. Anschließend banden sie gemeinsam mit 15 Freiwilligen für die Aktion „Blumen binden–Freude schenken“ aus Blumenspenden verschiedener Blumengeschäfte über 60 Blumensträuße und verschönerten 65 Blumentöpfe floristisch. Diese wurden im Anschluss zusammen mit gebastelten Grußkarten als Gruß und Zeichen der Verbundenheit mit den vielen alten und kranken Menschen in unserer Stadt in sechs verschiedenen Seniorenheimen persönlich an die Bewohner übergeben. "Das Schöne an der Blumenaktion und an vielen weiteren Mit-Mach-Aktionen ist, dass gemeinsam etwas mit den eigenen Händen geschaffen wird. Etwas, was man am Ende sehen und anfassen kann. Genau das verstehen wir unter bürgerschaftlichem Engagement, welches nicht zuletzt auch unser Zusammenleben fördert.", so Heidi Scheller.

Das Spektrum der 41 Mitmach-Projekte am Freiwilligentag war so groß wie noch nie und so abwechslungsreich wie die Vereinslandschaft in Jena:

In der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Lobeda-West hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub gemeinsam mit den Bewohnern gespendete Fahrräder auf Vordermann gebracht. Außerdem sorgte die künstlerische Abendschule mit Linoleumdrucken, die gemeinsam mit Flüchtlingskindern angefertigt wurden, für Farbe an den Wänden der Gemeinschaftsunterkunft. Zehn Freiwillige verhalfen dem Theatervorplatz zu neuem Glanz, denn nach der Kulturarena brauchten vor allem die Grünflächen eine Wiederbelebungskur. Ein tolles Beispiel für Engagement waren auch die Restaurierungsarbeiten in und außerhalb der Kirche in Ammerbach, an denen sich rund 20 fleißige Freiwillige beteiligten. Auch Wiebke Brosch vom Kinderheim am Friedensberg wurde zum Freiwilligentag glücklich gemacht: Hier bekam der Zaun einen neuen Anstich. Wie im jeden Jahr kooperierten die Sielmanns-Naturranger mit dem NABU Jena zur Wiesenmahd im Naturschutzgebiet Leutratal mit grandiosen 52 Helfern. Mit der von „Naturanum“ gespendeten Bio-Farbe bekam das „Kinderbüro“ der Initiative kinderfreundliche Stadt e.V. seit zwanzig Jahren den ersten frischen Anstrich verpasst. Den Bewohnern des Seniorenheims Villengang konnte mit einem Ausflug zum Wochenmarkt auch eine große Freude gemacht werden. Ein weiteres Beispiel ist der Ortsteilrat Kernberge, der gemeinsam mit Freiwilligen die Bänke vor der Talschule erneuerte und Hecken und Sträucher pflanzte.

„Der Freiwilligentag steht dafür, dass Engagement nicht als Mühe erlebt wird, sondern auch Spaß macht!“, sagte Heidi Scheller. Die Koordinatorin des Jenaer Freiwilligentages begrüßte die etwa 170 Freiwilligen, die zur Abschlussparty ins Rathaus gekommen waren und dankte ihnen im Namen der Bürgerstiftung Jena für ihr Engagement in Jena. Beim Buffet, frisch-gepressten Apfelsaft, Musik von der Band „The True Colors“ und den Bildern des Aktionstages, zusammengetragen von dem Freiwilligenteam „Rasende Reporter“, klang der Tag in angenehmer Atmosphäre und netten Gesprächen aus. Der Freiwilligentag sei erneut ein lebhaftes Beispiel dafür, dass sich die Jenaerinnen und Jenaer gern für ihre Stadt engagieren, fasste Heidi Scheller am Schluss zusammen.

Durch die Unterstützung des Hauptsponsors Jenapharm GmbH & Co. KG konnten alle Helfer des Aktionstages ein Freiwilligentags-T-Shirt als Dank für ihr Engagement erhalten. „Wir freuen uns die mittlerweile elfjährige Tradition unterstützten zu können“, sagt Dr. Michael Raps, Geschäftsführer der Jenapharm. „Der Freiwilligentag gibt all denen eine Plattform, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in den Dienst unserer Gesellschaft stellen. Damit würdigen wir Bürger aus Jena und Umgebung, die sich auf vielfältige Weise im sozialen Bereich für ihre Mitmenschen einsetzen.“

Dank gilt auch den anderen Geld- und Sachspendern wie der Thüringer Ehrenamtsstiftung, der Stadt Jena, Volksbank eG Gera Jena Rudolstadt, Stadtwerke Jena-Pößneck, jenawohnen GmbH, Naturanum, Freddy Fresh und vielen anderen, ohne die dieser stadtweite Engagementtag nicht möglich wäre.

Dass ein Freiwilligentag für positive Aufmerksamkeit sorgt, haben die nunmehr elf durchgeführten Aktionstage in Jena mit 2560 Freiwilligen bei 283 Mit-Mach-Aktionen gezeigt. Diese Tage machten jedes Mal die Vielfalt freiwilligen Engagements sichtbar, vermittelten ein neues Bild von Ehrenamtlichkeit und motivierten zum Mitmachen und ‚Reinschnuppern’. Für die mitwirkenden Organisationen, Vereine und Institutionen bedeutet dies gleichzeitig, dass sie sich einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren können, vielleicht eine Projektidee, die ihnen schon lange am Herzen liegt, verwirklichen und auf diesem Wege neue Freiwillige/Ehrenamtliche für ein längerfristiges Engagement gewinnen können.

Der 11. Jenaer Freiwilligentag war auch Teil des 2. Thüringer Freiwilligentages. Von Eisenach bis Gera, von Nordhausen bis Sonneberg boten Bürgerstiftungen, Ehrenamtszentralen, kommunale Ehrenamtsbeauftragte verschiedene Mit-Mach-Aktionen an und begeisterten auf diese Weise immer mehr Menschen in Thüringen.

 

Bilder vom 11. Jenaer Freiwilligentag