Wie seid ihr zu den "Chancenpatenschaften" gekommen?
Liudmyla: Eine Freundin, die auch am Projekt teilnimmt, hat mir davon erzählt.
Raik: Ich hatte gelesen, dass dringend Leute gesucht werden, die sich engagieren, um Neuankömmlinge aus anderen Ländern ein bisschen zu unterstützen – sei es sprachlich oder organisatorisch, damit sie sich hier besser zurechtfinden. Da dachte ich mir: Okay, ich habe ein bisschen Zeit, die ich nutzen kann.
Ich finde es wichtig und schön, wenn man anderen mit kleinen Dingen helfen kann. Am Anfang hatte ich Bedenken, weil ich dachte, ich könnte nicht viel bieten: ich bin nicht handwerklich begabt, habe keine besonderen Sprachkenntnisse außer Deutsch und kenne mich auch mit rechtlichen Sachen nicht so gut aus. Aber ich kann eben Deutsch sprechen und kenne das Leben, wie es hier ist – und das kann für andere Leute einfach eine Bereicherung sein.
Ich dachte, 1–2 Stunden pro Woche kann ich mir vorstellen, und da habe ich gemerkt: Das, was für mich wenig erscheint, das kann für andere schon etwas sein. Man kriegt auf jeden Fall viel Dankbarkeit zurück. Das war jetzt nicht das Ziel, aber das nimmt man natürlich trotzdem gerne mit.